70 Jahre Mitgliedschaft – Ältester aktiver Altschütze

Zum Endschießen 2023 erhielt J.Lehrhuber von den beiden Schützenmeistern am 28. April ein Präsent überreicht, anlässlich seiner aktiven 70-jährigen Mitgliedschaft bei der Altschützengesellschaft Velden. Josef ist mit seinen 89 Jahren zugleich der älteste noch aktive Altschütze, der dazu so gut wie keinen der Schießabende auslässt. Als er 1953, damals 19-jährig, dem Verein beitrat, war es gar nicht üblich „so junge Hupfer“ aufzunehmen. Da brauchte es schon einen „Bürger von gehobenen Stand“ der einen im Verein einführte, denn zum Großteil bestand die Schützengesellschaft aus gestandenen Veldener Geschäftsleuten. Kaum ein Anderer kann nachvollziehen, wie sich im Laufe der Zeit in den Schützenvereinen die Technik verändert hat. So erinnert sich Josef, oder auch Sepp, gerne an seine Anfangszeiten im Gasthaus Strohmeier zurück, als an jedem Mittwochabend die Schießstände in der Gaststube erst aufgebaut werden mussten. Seinerzeit wurden hier die Ringe noch vom Zielerer angezeigt, ein „hochehrenwerter Dienst“, den er manchmal auch selbst voller Stolz übernehmen durfte.

Der Posten des Zielers wurde überflüssig, als die handbetätigten Seilzugstände in der Gaststube Einzug hielten. Ab 1975 gab es dann im Schützenkeller des Gasthauses Dirrigl die elektrischen Seilzugstände, einer der ersten elektrischen Stände im Schützengau Vilsbiburg. Heute jedoch schießt er beim elektronischen Schießstand im Schützenheim an der Schulstraße lediglich auf ein „schwarzes Loch“ und bekommt die Schüsse direkt vor sich am Monitor angezeigt. Sepp war über 15 Jahre für die Altschützen auf Wettkämpfen und Preisschießen aktiv. Zudem hat er den Verein als Fähnrich von 1975 bis 1995 auf unzähligen Festen und Fahnenweihen vertreten. Auf seinem Präsent ist er in einer handgezeichneten Karikatur abgebildet. Hier hält er unter anderem in der linken Hand den Chiemseer Kräuterlikör aus der Klosterkellerei der Benedektinerinnen-Abtei Frauenwörth-Chiemsee hoch. Fragt man ihn nach dem Geheimnis dieses besonderen Likörs, so bekommt man als Antwort: „täglich einen Schluck davon das wirkt wie Medizin und es hält jung“, was ihm auch den Beinamen „Chiemseer Sepp“ einbrachte. A.W.